Abtreibung in Japan

Gerade kam ein Bericht darüber im Fernsehen.
Da Schwiegermutter gerade zum einweichen in der Wanne saß, konnte ich nur Teile davon ansehen.

Hammerhart der Arzt: Direkt vor der Abtreibung zeigte er der ungewollten Mutter ihr Baby auf dem Ultraschall. Die junge "Mutter" weint heftig und sagt: "Das ist sehr bitter für uns. Aber die Umstände sind nicht gut, um ein Kind zu bekommen." Zum Andenken druckt der Arzt noch ein Ultraschallbild für die jungen "Nicht-mehr-Eltern" aus.
Nach der Abtreibung mußte sich der "Vater" sein abgetriebenes Kind in der Metallschale ansehen. "Hier" sagte der Arzt "dein Kind. Dafür bist du verantwortlich." Der junge Mann nickt und verneigt sich mehrmals.
Es wurde auch noch ein Tempel gezeigt.
Für ein abgetriebene Kind stellen die Eltern eine Statue auf. Sie ist weiß, cirka 30-40 cm hoch und stellt einen Buddha dar, der einem kleinen Kind Schutz bietet. Entlang der Wände waren Glasvitrinen voller Buddhas.
Die Mütter schmücken diese auch und beten für ihr Kind. Sie bringen Spielzeug mit oder Lätzchen ect. Wenn sie es nicht tun, so der (Aber)Glaube, wird das Ungeborene aus der Zwischenwelt Unglück über die Familie bringen. Durch das Beten und die ständigen Tempelbesuche helfen die Mütter ihren Babys aus der Zwischenwelt ins Paradies, gerade so, wie Eltern ihren Babys im Leben weiter auf ihrem Weg helfen.

3216 mal mitgeschlummert
Paulaline - 20. Sep, 21:42

oh.

Das ist hart. Ich denke, die Eltern haben es schon schwer genug gehabt bei der Entscheidung, ihr KInd nicht zu bekommen. Das ist
zusätzliche, unnötige Quälerei!

schlafmuetze - 25. Sep, 22:16

Ich fand es auch sehr hart ..

Es wurde allerdings auch gesagt, das in Japan die Männer für die Verhütung "zuständig" sind. Insofern fand ich beeindruckend, das dem "Vater" sein Teil der Verantwortung ebenfalls drastisch vor Augen geführt wurde. Hier bei uns scheinen sich immer nur die Frauen verantwortlich zu fühlen und machen es mehr oder weniger allein mit sich ab.
Grüßli
Kluntje - 25. Sep, 23:41

Wie kann man sein eigenes Kind umbringen lassen und dann auch noch ein solches Trauerritual praktizieren? Das ist doch schizophren.

schlafmuetze - 27. Sep, 00:01

Hallo Kluntje :-) das halte ich keineswegs für schizophren ..

warscheinlich hilft es den "Eltern" sogar, mit der Abtreibung besser umgehen zu können.
Tatsächlich leiden viele Frauen sehr, sehr lange darunter, wenn sie ein Kind abgetrieben haben. Oftmals befanden sie sich allein in einer vermeintlich ausweglosen Situation.
Grüßli
Kluntje - 27. Sep, 09:14

Hallo Schlafmuetze

Entweder man möchte, daß jemand anders stirbt, dann ist man froh, wenn derjenige tot ist. Oder man möchte, daß jemand nicht stirbt, dann läßt man denjenigen aber nicht umbringen.

Jemanden umbringen zu lassen und anschließend dessen Tod zu betrauern ist schizophren.
schlafmuetze - 27. Sep, 09:46

Wenn doch alles im Leben so einfach wäre ..

Das ist es aber leider nicht immer.
Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Richtig oder falsch. Nach allem, was ich lese und höre, machen sich viele Frauen die Entscheidung sehr schwer. Und leiden später darunter, fragen sich, ob es keinen anderen Weg gegeben hätte.
Der Druck wird auch von der Gesellschaft ausgeübt. Wer wird denn wirklich unterstützt, wenn er ungewollt schwanger wird? "Mußte das passieren " ist sicherlich noch die nettere Ansprache. Es reicht auch nicht, einen Kinderwagen und Windeln gespendet zu bekommen. Und die Väter? Wo bleibt deren Verantwortung?
Grüßli :-)
Paulaline - 4. Okt, 14:58

NIEMAND, der nicht selbst in einer solchen Situation war, kann darüber urteilen, wie es sein könnte!

Ich selbst habe (aus guten Gründen) lange darüber nachgedacht, ob ich mein Kind bekomme, oder nicht. Auch wenn ich diesen Schritt letztendlich nicht gemacht habe, kann ich vielleicht etwas besser nachvollziehen, was da in einem vorgeht! Dieses schwarz-weiß-Denken mag ja einfach erscheinen - ist aber in solch einer Situation völlig unangebracht!
Daniel.L (Gast) - 16. Nov, 21:29

Antwort

Also der Arzt hat sich die Mühe gegeben der Eltern diesen Schwangerschaftabbruch bitter zu machen. Ich bin generell gegen Abtreibung, aber man weiss ja nie was die Eltern zu dieser Entscheidgun gebracht hat.

schlafmuetze - 19. Nov, 20:49

Hallo Daniel.L

Da gebe ich dir recht. Natürlich ist die japanische Mentalität für uns Europäer fremd, das macht die Geschichte für uns sowieso schwer zu beurteilen.
Lieben Gruß :-)

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