Heute war sie wieder da ..
... die alte Dame. Bei uns im Laden. Stammkundin.
86 Jahre, klein und freundlich, mit blinkendem Goldzahn, den man beim lachen sieht. Hat sich nochmal bei meiner Kollegin überschwenglich bedankt: Das war ja so nett von uns und Gott wird es uns lohnen, und so viel Freundlichkeit, sie hätte später geweint vor Freude, als sie allein war. Und andere hätten das nie gemacht. Und ihr wäre ganz bestimmt nicht eingefallen, wo sie den Haustürschlüssel vergessen hätte. Und immer wieder erwähnte sie, wie nett wir doch sind.
Sie hatte zu Beginn der Woche morgens ihren Hausschlüssel an der Kasse liegen lassen. Meine Kollegin fand ihn. Sie wußte von der alten Dame, dass sie die 4 km in die Stadt zu Fuß zurückgelegt hatte und zur Massage mußte. Also hat sie die in Frage kommenden Physiotherapeuten angerufen. Ohne Ergebnis. Bei ihr zu Hause anrufen erwies sich als unnütz, sie lebte offensichtlich allein.
Chefin war der Meinung, wir sollten den Schlüssel im Fundbüro abgeben, dort fragen die Leute als erstes nach. Das liegt gleich bei uns um die Ecke.
Aber die Vorstellung, dass sie den ganzen Weg zurückgegangen ist, um dann vor verschlossener Tür zu stehen, gefiel uns nicht.
Einige Zeit später beschlossen wir, dass ich zu ihr fahre und einen Zettel an der Haustür hinterlasse. Sie sollte uns anrufen, weil sie etwas im Geschäft vergessen hat, schrieben wir. Den Schlüssel erwähnten wir nicht, das muß ja nicht jeder Gauner wissen.
Also schwang ich mich aufs Rad.
Schon von weitem sah ich sie laufen; ich erkannte sie an ihrem bunten Kopftuch und der kleinen Gestalt. Sie war schon fast bei ihrer Wohnung angekommen.
Als ich sie ansprach und ihr dann den Schlüssel gab, war sie völlig überrascht. Den Verlust hatte sie noch gar nicht bemerkt. Ungefähr 99 mal bedankte sie sich :-) Der Schreck und die Erleichterung waren ihr gleichermaßen anzumerken.
Wir haben uns mit ihr mitgefreut, einfach so, den ganzen Tag. Ein gutes Gefühl, mal nicht die Bequemlichkeit siegen zu lassen.
1208 mal mitgeschlummert
86 Jahre, klein und freundlich, mit blinkendem Goldzahn, den man beim lachen sieht. Hat sich nochmal bei meiner Kollegin überschwenglich bedankt: Das war ja so nett von uns und Gott wird es uns lohnen, und so viel Freundlichkeit, sie hätte später geweint vor Freude, als sie allein war. Und andere hätten das nie gemacht. Und ihr wäre ganz bestimmt nicht eingefallen, wo sie den Haustürschlüssel vergessen hätte. Und immer wieder erwähnte sie, wie nett wir doch sind.
Sie hatte zu Beginn der Woche morgens ihren Hausschlüssel an der Kasse liegen lassen. Meine Kollegin fand ihn. Sie wußte von der alten Dame, dass sie die 4 km in die Stadt zu Fuß zurückgelegt hatte und zur Massage mußte. Also hat sie die in Frage kommenden Physiotherapeuten angerufen. Ohne Ergebnis. Bei ihr zu Hause anrufen erwies sich als unnütz, sie lebte offensichtlich allein.
Chefin war der Meinung, wir sollten den Schlüssel im Fundbüro abgeben, dort fragen die Leute als erstes nach. Das liegt gleich bei uns um die Ecke.
Aber die Vorstellung, dass sie den ganzen Weg zurückgegangen ist, um dann vor verschlossener Tür zu stehen, gefiel uns nicht.
Einige Zeit später beschlossen wir, dass ich zu ihr fahre und einen Zettel an der Haustür hinterlasse. Sie sollte uns anrufen, weil sie etwas im Geschäft vergessen hat, schrieben wir. Den Schlüssel erwähnten wir nicht, das muß ja nicht jeder Gauner wissen.
Also schwang ich mich aufs Rad.
Schon von weitem sah ich sie laufen; ich erkannte sie an ihrem bunten Kopftuch und der kleinen Gestalt. Sie war schon fast bei ihrer Wohnung angekommen.
Als ich sie ansprach und ihr dann den Schlüssel gab, war sie völlig überrascht. Den Verlust hatte sie noch gar nicht bemerkt. Ungefähr 99 mal bedankte sie sich :-) Der Schreck und die Erleichterung waren ihr gleichermaßen anzumerken.
Wir haben uns mit ihr mitgefreut, einfach so, den ganzen Tag. Ein gutes Gefühl, mal nicht die Bequemlichkeit siegen zu lassen.
schlafmuetze - 26. Apr, 20:32
Wie die Pfadfinder; jeden Tag eine gute Tat!
Hallo Piri :-)
Grüßli :-)